|  
                   Ich weiß im Moment gar nicht wo ich anfangen soll. 
                    Es passiert so viel im Moment. Wir haben endlich Tony Tristram 
                    getroffen. Stef und ich sind mit Kim am Dienstag nach Arapawa 
                    Island gefahren. Der Trip um den Südzipfel von Long Island 
                    in die verzweigte Bucht in der Tony's Farm liegt dauerte knapp 
                    eine halbe Stunde. 
                    
                   Dummerweise war Tony nicht zu Hause. Wir fanden lediglich 
                    eine Notiz an seiner (unverschlossenen - wieso auch?) Haustür: 
                    wir sollen den "Sleep-Out" mal unter die Lupe nehmen. 
                     Dieser 
                    war eine Holzhütte mit kleinem Garten und Veranda und 
                    einigen Doppelstockbetten in einem Raum und einer Wohnküche 
                    mit Sofa und Doppelbett. Wie sich später heraus stellte, 
                    hat Tony diese Hütte für die "Sheep Shearer", 
                    die alle paar Monate auf seine Farm kommen um die Schafe zu 
                    rasieren. Bis auf einen Kühlschrank ist alles drin was 
                    man braucht, um sich nach Motuara Island wieder ein wenig 
                    zu rezivilisieren: Dusche und fließend warmes Wasser. 
                  Tony schrieb, er würde an diesem Tag zwischen 12 und 
                    1 Uhr mittags wieder aufkreuzen. Es war gerade 10 Uhr, also 
                    entschlossen wir uns die Berge hinter der Farm zu erkunden 
                    und einmal zu sehen, wie weit es bis ganz hinauf war, denn 
                    dort sollte schließlich unsere Peilstation hin. Ich 
                    war ziemlich überrascht, daß man gerade einmal 
                    30 Minuten bis auf 300m über dem Meeresspiegel braucht 
                    (auch wenn man ordentlich ins Pfeifen kommt). 
                  Um 3 Uhr trudelte Tony auf seinem rostigen Boot in der Bucht 
                    ein: als Islander hat man keine Termine, sagte er. Tony ist 
                    ein prima Kerl, der uns seine volle Unterstüzung zukommen 
                    läßt. Er versprach uns auch, am nächsten Tag 
                    unseren Antennenkrempel mit seinem ATV (einem vierrädrigen 
                    Geländemotorrad) auf die Berge hinaufzukarren. 
                  Am Mittwoch fuhren Kim, Peter und ich also wieder zur Insel. 
                    Tony türmte unsere Antennenrohre und -stangen, Holz für 
                    den Regenschutz, die Autobatterie und allen Krams in einer 
                    abenteuerlichen Konstruktion auf sein Bike und kachelte los: 
                    zwei seiner Hund begleiteten ihn. Lediglich das Solarpaneel 
                    und der Plastikstuhl mußte von uns den Berg hochgeschleppt 
                    werden.  
                    
                  Wir bauten die zweite Antennenstation auf gut 350m Höhe 
                    in den Hang: bei Südwinden ist dieser Flecken gut geschützt, 
                    lediglich bei Nordwestern wird es ziemlich zugig. Aber was 
                    soll's: die Aussicht ist prima und die Empfangsabdeckung klasse. 
                    
                    Peter und die aufgebaute zweite Station 
                    (Motuara Island liegt etwas links der Mitte) 
                  Gestern und heute standen erste Probepeilungen mit Kim auf 
                    dem Programm. Dabei ist uns gestern nachmittag der Motor abgesoffen. 
                    Ich hing mit Kim mitten im Wind. Wir mußten uns mit 
                    dem kleinen Reserve-Außenborder in eine geschützte 
                    Bucht tuckern und abwarten, ob der Hautpmotor wieder anspringt 
                    (was er nicht tat). Nach fast anderthalb Stunden des Wartens 
                    wurde es Kim zu bunt: er meinte nur "This is boring", 
                    startete den Hilfsmotor und wir tuckerten bis Motuara Island 
                    (denn mittlerweile hatte sich der Wind gelegt). Heute begleitete 
                    Stef Kim auf dem Boot, während Jana und Peter auf Arapawa 
                    Island peilten. Mit anderen Worten - die beiden können 
                    heute Duschen. 
                  Da Wetter war heute ziemlich mies: es regnete in regelmäßigen 
                    Abständen, was die Insel nun endlich in einen Schlammhaufen 
                    verwandelt hat. Hoffentlich bessert sich das Wetter bald... 
                   |